Montag, 21. Juli 2014

Und auf einmal ist Montag - in Rom

...aber bis Freitag sind es ja noch ein paar Tage hin.

Als ich wach wurde: es schüttete.  Ja, genau, war da nicht was, heute Morgen? Ach so, ja, genau, die im Voraus fest gebuchte Tour durch die vatikanischen Gärten.  Ah ja.

Dazu eine Luft wie in der finnischen Sauna (das klarte später zum Glück auf).

Aber erst mal ging es vom Hotel zum Eingang der vatikanischen Museen. Dabei geht man an den Schlangen derer vorbei, die keine Tickets vorab gekauft haben. Ich möchte das so gerne beschreiben,  aber das glaubt mir keiner. Wenn ich schon dachte, die Warteschlange zum Einlass in St. Peter (die ich ja durch mein Aufstehen mitten in der Nacht umgangen hatte) wäre verrückt,  so war sie doch eine Lappalie im Vergleich hierzu. Wir reden hier davon (ernsthaft), sich min. 3-4 Stunden lang teilweise in glühender Sonne über mehrere Straßenzüge "voranzuschieben", um dann - eigentlich schon fix und alle und durchgeschwitzt - erst zur eigentlichen und anstrengenden stundenlangen Tour durch die Museen anzutreten. Das nenne ich Enthusiasmus. Oder Irrsinn.

Wir anderen, mit vorab gekauften Tickets, legten den gleichen Weg in weniger als 10 Minuten zurück.

Und standen dann wartend am Ausgangspunkt in die Gärten und sahen, wie es draußen schüttete wie aus Kübeln. Was soll ich sagen: als die Tour begann, hörte der Regen auf und kam nicht wieder.

Viel kann man von den nächsten 2 Stunden nicht erzählen.  Da braucht es dann tatsächlich später die Fotos. Dass es Gärten heißt,  und nicht Garten, verstehe ich jetzt,  weil ich weiß,  dass es einen italienischen, einen französischen und einen englischen Teil gibt. Dass es einen originalgetreuen Nachbau der Lourdesgrotte gibt, wusste ich, nicht aber, dass sich der Originalaltar hier, im Nachbau, befindet.

Ach ja... nach den Gärten wäre ich sooooo gerne erstmal ins Hotel zum Duschen und Umziehen gegangen. (Dreimal Duschen und Umziehen am Tag war die letzten Tage echt die Regel), aber die hätten mich ja nicht mehr reingelassen. Also musste es ein Kaffee in der Cafeteria richten, und dann ging es wenigstens teilweise noch in die Museen und natürlich in die Sixtinische Kapelle.

Ach, das muss ich erzählen: wisst ihr, warum die Garderobe so heißt? Oder habt euch überhaupt je Gedanken dazu gemacht? Ich hab's erst kapiert,  als ich sah, dass es auf Italienisch GUARDAROBA heißt,  also der Ort, wo über die Kleidung gewacht wird. :-D

Ja, schon gut, interessiert nicht wirklich.

Die Sixtinische Kapelle... *seufz* Wie sag ich das jetzt, ohne als kompletter Banause dazustehen? Geht wohl nicht. Also dann: Eine fast komplette Enttäuschung. Nein, natürlich nicht die Malereien. Aber, ich sag's mal niederrheinisch: das "Drumherum" war nicht danach. Prop-pen-voll, du wurdest nur durchgeschoben, eine zusammengequetschte Masse Mensch auf engstem Raum. Da hat man tatsachlich mehr davon, die Malereien in einem guten Bildband und im Internet zu studieren. Nur eines muss man sagen: der unglaublich plastische "3D-Effekt" der Deckenmalerei, wenn man senkrecht hochschaute - ja, den kann einem wohl wirklich nur das Original bringen. Das zumindest nehme ich von dort mit. Ansonsten war alles, was ich sonst noch in den Museen sah, beeindruckender - einfach, weil nirgends sonst ein solcher Menschenwahnsinn herrschte.

Und sonst heute? Erstmal war wirklich Duschen und Umziehen und Ausruhen angesagt, und dann noch mal ein Bummel in der Stadt.

Eine Frau gesehen, die statt eines Hundes ein Frettchen spazieren führte (Die spinnen, die Römer).

Und in die "Basilica di S. Andrea de la Valle" (hoffentlich erinnere ich den Namen noch korrekt) gestolpert. Das ist teils lustig hier, wie unscheinbar manche Kirchen von außen wirken, besonders, wenn man als unbedarfter Touri an einen Seiteneingang gerät. Hässlich fast schon, denn der Protz (sorry, konnte mir das nicht verkneifen) findet oft nur an der Hauptseite statt, und dann gehst du trotzdem durch das scheußliche Metall-Glas-Teil, Türe genannt, und dann durch die zweite Türe,  und auf einmal stehst du in einer Basilika,  die dich mit ihrer Pracht, ihren Malereien und SeitenAltären erst mal dazu bringt, heftig nach Luft zu schnappen.

Verrückte Stadt, die mit ihren Schönheiten so gar nicht angeben will.

Gute Nacht.

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