Montag, 7. März 2016

Felicitas

In meiner lockeren Reihe zu einem jeweiligen Tagesheiligen bin ich heute sehr nachdenklich geworden. In meinem Kalender nachschauend, fand ich die beiden Heiligen Perpetua und Felicitas. Ja, gehört hatte ich die Namen schon einmal, aber ich gebe zu: Viel wusste ich nicht von ihnen.

Jetzt weiß ich, dass sie schon im Jahr 202 (oder 203) starben, und zwar in Karthago, das heute in Tunesien läge.

Sie waren Christinnen, bzw., sie wollten es werden, denn sie bereiteten sich auf die Taufe vor. Und sie waren - so seltsam es sich für heutige Ohren anhören mag -  eine Sklavin und ihre Herrin.

Christen lebten damals gefährlich. Sie wurden verfolgt und waren der Willkür der Machthaber ausgesetzt. So kam es, dass man die beiden Frauen gefangen nahm und folterte. Und weil ein Papa noch eine Geburtstagsüberraschung für seinen Sohnemann brauchte, und weil dieser Papa zufälligerweise Kaiser Septimus Severus war, arrangierte er eine Zirkusvorstellung und warf die beiden Frauen den wilden Tieren vor. Als das nicht ganz zum gewünschten Ergebnis führte, erdolchte man die Frauen.

Ja, das sind erst einmal die Fakten. Und ehe es Kopfschütteln gibt à la "Ja, ja, die Heiligenlegendchen aus ferner Zeit": Perpetua gehörte der Oberschicht an; sie war gebildet und hatte u.a. auch Schreiben und Lesen gelernt. Sie hat eigene Aufzeichnungen über ihre Gefangenschaft hinterlassen. Und es gibt - ebenfalls schriftlich festgehaltene - Berichte von Augenzeugen.

Man ist versucht, diese Heiligengeschichte mit dem Gedanken "Ja, das waren schlimme Zeiten, damals" ad acta zu legen. Und man ist ebenfalls versucht, ein wenig ehrführchtig zu denken "Was war das damals nur unter diesen Menschen eine Glaubensstärke!".

Was für ein Fehler!

Gibt es keine Sklaven mehr? Nicht in Deutschland, und nicht in Westeuropa, nein. Aber wie sieht es in Afrika aus? Und in Asien? Und im sogenannten "Orient"?

Werden Christen um ihres Glaubens Willen nicht mehr ins Gefängnis geworfen, nicht mehr gefoltert, nicht mehr teils bestialisch ermordet? Nicht in Deutschland, und nicht in Westeuropa, nein. Aber Tatsache ist, dass heute keine Religion einer größeren Verfolgung ausgesetzt ist, als das Christentum.

Und wie sieht es mit den Glaubenszeugnissen aus, im Gefängnis, unter Folter, bis zum Tode? Nicht in Deutschland, und nicht in Westeuropa, nein. Hier fühlen wir das Ende des Abendlandes nahen, wir beklagen die Kirchenflucht der Pseudo-Gläubigen, streiten über die richtige und die falsche Liturgie und betrauern das Verdunsten des Glaubenswissens. Kurz: Wir glauben, das Ende des Christentums überhaupt zu erleben. Dabei ist es nur unser "altes Europa", das den Weg verloren hat, das schwächelt, sich im Kreise dreht und sich in Grabenkämpfen aufreibt. Die christliche Religion wächst wie nie. Weltweit. Nur nicht in Europa. Wir sind so aufgeklärt, dass wir glauben, es lebe sich leichter, wenn wir Kreuze abnehmen statt sie zu tragen.
klavin Felicitas und ihre Herrin Vivia Perpetua waren verhaftet worden, weil sie sich als Katechumenen auf die Taufe vorbereiteten. Noch im Gefängnis empfingen sie die Taufe. Sie wurden gefoltert, dann zusammen mit weiteren Christen bei einer Vorführung, die Kaiser Septimus Severus zum Geburtstag seines Sohnes abhalten ließ, im Zirkus wilden Tieren vorgeworfen und, weil sie überlebt hatten, anschließend erdolcht. Zwei Tage vor ihrer Hinrichtung brachte Felicitas ein Kind zur Welt, sie war im achten Monat schwanger; das Kind wurde von einer christlichen Familie aufgenommen und aufgezogen.
Die Leidensgeschichte von Perpetua und Felicitas besteht aus dem von Perpetua selbst verfassten Bericht, der Vision des Satyrus und Zusätzen eines Redaktors - der nicht, wie früher angenommen, Tertullian war. Diese Märtyrerinnen gehören zu den ältesten Blutzeugen des Christentums, deren Schicksal zuverlässig überliefert ist. Bald schon wurde über ihrem Grab in Kart
Sklavin Felicitas und ihre Herrin Vivia Perpetua waren verhaftet worden, weil sie sich als Katechumenen auf die Taufe vorbereiteten. Noch im Gefängnis empfingen sie die Taufe. Sie wurden gefoltert, dann zusammen mit weiteren Christen bei einer Vorführung, die Kaiser Septimus Severus zum Geburtstag seines Sohnes abhalten ließ, im Zirkus wilden Tieren vorgeworfen und, weil sie überlebt hatten, anschließend erdolcht. Zwei Tage vor ihrer Hinrichtung brachte Felicitas ein Kind zur Welt, sie war im achten Monat schwanger; das Kind wurde von einer christlichen Familie aufgenommen und aufgezogen.
Die Leidensgeschichte von Perpetua und Felicitas besteht aus dem von Perpetua selbst verfassten Bericht, der Vision des Satyrus und Zusätzen eines Redaktors - der nicht, wie früher angenommen, Tertullian war. Diese Märtyrerinnen gehören zu den ältesten Blutzeugen des Christentums, deren Schicksal zuverlässig überliefert ist. Bald schon wurde über ihrem Grab in Karthago eine Kirche erbaut.

1 Kommentar:

  1. Heilige Felizitas und heilige Perpetua, bittet für uns.
    Bittet für die christlichen Flüchtlinge in Deutschland und Europa.
    Bittet für und um Konvertiten bei den Muslimen.
    Bittet für die verfolgten Christen in aller Welt.
    Bittet um die Bekehrung der Verfolger.
    Bittet um mutige Bischöfe, Priester, Helfer und Blogger, die ihnen den Rücken stärken.
    Und...
    Darf ich euch auch bitten um weniger Märtyrer, aber auch um ganz viel mehr Heilige?
    S.O.S.:
    Legt ohne Unterlass Fürsprache ein und mobilisiert ein riesiges Heer von Schutzengeln.
    Amen

    AntwortenLöschen