Montag, 12. Dezember 2016

Weihnachten

Es ist "Halbzeit" beim Blogger-Adventskalender mit diesem 12. Beitrag, und Weihnachten nähert sich mit den Sprüngen eines australischen Riesenkängurus.

Und ich sitze seit Tagen da und stricke. Nicht an einem Schal, sondern an einer Idee, wie und worüber ich schreiben soll.

Besinnlich-gemütlich, so wie die vielen Adventskalender, deren bunte Bilder uns die "gute, alte Zeit" von Annodunnemal zurückbringen sollen? Mag ich nicht.

Hochtheologisch, mit einer Abhandlung darüber, ob Josef als "Bauhandwerker" nicht eher Steinmetz als Zimmermann war (Diese Diskussion gibt es tatsächlich)? Will ich nicht.

Handwerklich, mit einer Bauanleitung für selbstgezogene Christbaumkerzen in Goldüberzug mit Zimtsternduft? Kann ich nicht.

Oder vielleicht mystisch-spirituell, mit Hinweisen auf die Wintersonnenwende, das Jul-Fest und den IKEA-Knut? Frei nach dem Ausspruch einer Freundin "Mit Freuden Arschloch sein"? Brauch ich nicht.

Irgendwann saß ich da und sagte halblaut vor mich hin:
"Weihnachten"

Weihnachten. Geweihte Nacht. Weihevolle Nacht.

Nein, falsch: Geweihte Nächte, müsste es heißen, und weihevolle Nächte. Denn "Weihnachten" - das Wort ist Plural! Ich habe gegooglet und herausgefunden:
mittelhochdeutsch wīhennahten, aus: ze wīhen nahten = in den heiligen Nächten

Natürlich beginnt die Weihnachtszeit überhaupt erst mit Heiligabend, auch wenn das an manch einem vorübergeht, der nach Geschenken und Festessen erschöpft auf den geschmückten Tannenbaum schaut und murmelt: "Jetzt ist Weihnachten auch schon wieder vorbei", während gleich am nächsten Tag die gesamte Deko, die nach 6 Wochen wirklich niemand mehr sehen mag, in den Keller wandert.

Aber wenn wir von geweihten oder heiligen Nächten sprechen - was meinen wir dann? Es gab doch nur eine Heilige Nacht: Die, in der Jesus geboren wurde, vor Pi mal Daumen 2.000 Jahren. Seitdem feiern wir jährliche Erinnerungsfeste an diese eine Heilige Nacht.

Ist das so?

Oder haben die Menschen damals, als sie von heiligen Nächten sprachen, besser verstanden, worum es wirklich geht?

Um das weiterzudenken, muss man überlegen, was wir mit Weihnachten eigentlich feiern: Gott wurde Mensch und lebte unter uns.

"Lebte"? Vergangenheit? Hat Gott uns also wieder verlassen? War sein "Besuch" nur ein kurzer Aufenthalt, um uns mit weisen Sprüchen für unsere Facebook-Wall zu versorgen und zuletzt vom Establishment abserviert und ermordet zu werden?

Geht es bei Weihnachten also wirklich nur darum, an eine längst vergangene Heilige Nacht zu erinnern?

Nein.

Die Heilige Nacht kann jedes Jahr für jeden von uns aufs Neue geschehen, wenn wir sie, nein, wenn wir Gott in unser Herz lassen. Die erste Heilige Nacht ist keine Erinnerung, sondern ein Geschenk, das uns immer wieder neu gegeben wird: Gott kam in die Welt, und er ist noch da, um uns Menschen zu retten.

Wenn wir an Weihnachten Gott in unser Herz lassen, wenn wir seine Liebe zu uns spüren, und wenn wir seinen Auftrag annehmen, uns ihm zuzuwenden und seine Liebe in unsere heutige Welt zu tragen - dann ist Heilige Nacht.

Jetzt.

Hier.

Heute.

Weil Er da ist.


Gesegnete Weihnachten!
 

Morgen geht es mit dem Adventskalender hier weiter:

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